Kurz Review: Prey - Surprise, Surprise... Besser als erwartet!



Handlung: 
Die junge Comanchin Naru will sich in ihrem Stamm als Jägerin beweisen; einer Domäne die den Männern vorbehalten ist.
Als dann plötzlich ein gänzlich neuer, mörderischer Feind auftaucht, bekommt sie Gelegenheit dazu.



Zunächst einmal ein dickes "Fuck you!" und gleichzeitiges "Danke", an die Werbeabteilung von Disney, die sich daran, dass hier mal eine weibliche Protagonistin gegen den Predator antritt, so aufgegeilt haben, wie ein Schwachsinniger der versucht von seinen eigenen Fürzen high zu werden, und den Eindruck vermittelt haben, hier  handle es sich mal wieder um ein von Woke-Nazis geentertes und ins Lächerliche umgekrempelte Franchise,.

Danke deswegen, weil dementsprechend meine Erwartungen sehr niedrig gesetzt waren und der Film umso besser kam. Denn: "Prey" ist tatsächlich gar nicht mal schlecht. ...Sogar richtig gut!

Klar, das ledige "Women Empowerment" ist hier auch wieder ein Thema; und die Entscheidung "Prey" komplett um eine einzige Figur zu zentrieren, sorgt gerade in der ersten Hälfte für ein paar Längen; zumal man den Film insgesamt auch gerne um fünf bis zehn Minuten hätte strecken können; doch gelingt "Prey" das Kunststück (fast) nie pathetisch mit seinem "Feminismus"-Thema zu werden; keinen "Nieder mit dem Patriarchat"-Bullshit vom Stapel zu lassen und die eigentliche Handlung nie in den Hintergrund zu rücken. Oder auch: Hier steht Unterhaltung klar im Vordergrund!

Zudem hat "Prey" so mancher mit weiblichen Lead ausgestatteten Produktion (wie etwa "Captain Marvel", "Terminator: Dark Fart", oder der neuen "Resident Evil"-Serie)  etwas Entscheidendes Voraus: Eine sympathische Heldin, mit der man wirklich mit fiebern kann; die tatsächlich durch hart erworbene Skills, Verstand und Mut als "starke Frau" überzeugen kann und sich somit, von den wie sonst üblich, durch Überheblichkeit nervenden Mary-Sue-Kackbratzen abhebt.

Davon aber auch mal abgesehen, überzeugt "Prey" auch auf technischer und inszenatorischer Ebene voll und ganz; sieht (von ein paar wenigen schwachen CGI mal abgesehen) verdammt gut aus, besitzt einen guten Schuss Atmosphäre und hätte so auch tatsächlich im Kino überzeugen können. 

Ernsthaft; das wäre ein Film für die große Leinwand gewesen!

Bleibt noch die Frage: Ist "Prey" wirklich der beste Predator, nach dem Original?

Nein. Er ist definitiv besser als "Upgrade" und "Predators"; kann es aber mit dem fantastischen zweiten Teil dann doch nicht mehr aufnehmen; da rocken die 80er-Filme dann doch noch in einer ganz anderen Liga.  

Besonders auch, weil "Prey" wirklich erst ab der zweiten Hälfte richtig in die Gänge kommt (inklusive eines beachtlichen Bodycounts und einiger kreativer Gore-Einlagen) und ihm, hier und da etwas mehr Tempo gut getan hätten.

Dafür aber bietet "Prey" immerhin mit dem hier präsentierten Ur-Predator und seinem Skull-Helm mal eine coole Erweiterung der Mythologie und neue "epochale" Möglichkeiten für weitere Fortsetzungen.

Meine Idee für "Prey 2": Schickt den Predator doch in den zweiten Weltkrieg zum Nazis aufmischen! :D

Fazit: "Prey" geht buchstäblich "Back to the Roots" und weiß tatsächlich zu überzeugen. Ein gutes, exzellent gefilmtes und überraschend altmodisch daher kommendes Stück guter Actionhorror-Unterhaltung. 8,5 von 10 Punkte.


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