Grindhouse Lounge: DER BLOB

(OT: The Blob / AKA: Der Blob - Terror have no Shape / USA - 1988)


Nach dem Absturz eines vermeintlichen Meteoriten beginnt ein daraus entsprungener Schleim-Organismus, die Einwohner der benachbarten Kleinstadt aufzufressen.

Einzig der Außenseiter Flagg und die Hübsche Cheerleaderin Penny wissen um die Bedrohung und versuchen die konstant wachsende Kreatur aufzuhalten.  

TRAILER

Wie sinnvoll Remakes von Kultfilmen sind, ist und wird auf ewig ein Streitthema unter Filmfans bleiben; jedoch dürfte bei einem Film wie “Der Blob” von 1958 durchaus nachvollziehbar sein, dass den Machern in den späten 50ern nicht die technischen Möglichkeiten zur Verfügung standen, um das volle Potenzial aus der Idee zu schöpfen und der Streifen (zumindest aus objektive Sicht) auch nicht besonders gut gealtert ist.

Und genau das kann man von der 1988er-Neuauflage nicht behaupten; denn der von Chuck Russell (u.a. “Nightmare 3 - Freddy Krueger lebt”, “Eraser”) mit viel Aufwand umgesetzte Film holt nicht nur alles aus der Idee heraus, sondern kann sich auch heutzutage gut sehen lassen.

Zudem zollt der neue “The Blob” auch dem Original gegenüber auf inhaltlicher Ebene Respekt, indem er den Teenfilm-Charakter (ohne die nervigen Eigenschaften wohlgemerkt) beibehält und die erwachsenen Figuren hauptsächlich durch Ignoranz gegenüber seinen jungen Helden glänzen lässt. 



 

Dies jedoch deutlich weniger in den Vordergrund gestellt und symbolträchtig; denn der 80er-Blob will hier auch keine großartige Botschaft rüberbringen, sondern vor allen Dingen pures, actionorientiertes Horror-Entertainment und Effektfeuerwerk liefern.

Und das macht das mit herben Bodyhorroreinlagen durchsetzte, aber auch mit einem auflockernden Augenzinkern und viel Kleinstadt-Atmosphäre daherkommende Schleim-Spektakel nahezu perfekt und setzt dabei auch ausschließlich auf gute alte Handarbeit.




Doch weil Effekte nicht alles sind, ist es auch schön festzustellen, dass der Film zudem mit allerlei Sympathieträgern und Charakteren aufwartet, die sich auch wie echte Menschen anfühlen.

Kein Wunder, wurde das geradlinige und doch abwechslungsreich und spannend daher kommende Drehbuch von Frank Darabont (u.a. “Der Nebel”, “Die Verurteilten”) mitgeschrieben. 

Die gute Besetzung -, u.a. eine noch blutjunge Shawnee Smith (u.a. “Saw”, “The Stand”); Kevin Dillon (u.a. “Entourage”, “Poseidon”) in einer seiner wenigen Hauptrollen; Charakter-Darsteller Jeffrey DeMunn (u.a. “The walking Dead”, “The Green Mile”), Baywatch-Nixe Erika Eleniak (u.a. “Alarmstufe Rot”, “Dracula 3000”) und Filmverfeinerer Art LaFleur (u.a. “Die City-Cobra”, “Air America”) ,- tut da ihr Übriges.




Fazit: Spektakuläres, flottes, blutiges und spannendes Creature Feature mit massenweise tollen Handmade-Effekten, sympathischen Figuren und schönem Kleinstadt-Horror-Feeling.

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Zensurhintergrund: “Der Blob” lief ungeschnitten mit FSK:ab18 im Kino und erschien so auch auf allen gängigen Heimmedien. Auf VHS gab es noch eine gekürzte FSK:ab16-Kaufhausfassung




 



Dieses Review stammt aus Band 5 des 
Grindhouse Lounge: Video Guide - Euren Filmführer durch den Videowahnsinn.


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